Die beiden Puppenspielerinnen ziehen mit ihren Koffern, in denen ihre Puppen versteckt sind, durch die Kinderklinik. Sie besuchen dort die Kinder im Wartebereich der Ambulanz und auf der Station an ihren Betten. Durch kleine situationsbezogene Spielszenen und behutsame Interaktionen stellen die Puppen eine leichte und liebenswerte Verbindung zu den kleinen Patienten her und werden so zu guten Freunden. Sie bereiten spielerisch auf die Untersuchungen vor, zetteln Plaudereien an und eröffnen einen Raum für Fantasie, in dem alles Platz hat, was die Kinder bewegt und interessiert: der Fingerpieks von gerade eben, der Wunsch auf einem Tiger zu reiten oder eine ganz andere Geschichte.
Über den Kontakt mit den Puppen hat ein Kind die Möglichkeit, im Spiel seinem Lebenszustand Ausdruck zu verleihen. Im Krankenhaus erlebt es Langeweile, Anspannung und Sorgen. Die Puppe holt das Kind da ab, wo es ist. Sie nimmt seinen Spielimpuls auf und steigt ganz und gar in seine Geschichte ein. Im Spiel kann das Kind eine Position einnehmen, die sonst der Erwachsene innehat: Es übernimmt gerne Fürsorge, bestimmt das Spiel, erklärt der Puppe, was sie noch nicht weiß... Dieses Heraustreten aus der gewohnten Rolle macht neue Perspektiven erfahrbar. Ein Erlebnis, das das Selbstbewusstsein stärkt und neue Kraft schöpfen lässt.
" ... Die Kinder waren so gebannt und konnten sich kaum von den Puppen lösen, wenn wir sie aufgerufen haben. Wir haben festgestellt, dass die Stimmung viel gelöster war." (Prof. Dr. med. Müller Hämatologie/Onkologie Oldenburg)
"... das Puppenspiel ist ganz toll.", findet eine Mutter, die ein mal in der Woche mit ihrer kleinen Tochter in die Ambulanz kommt. "Weil es hier so lustig zugeht, kommt die ältere Schwester immer mit und findet den Krankenhausbesuch kein bisschen schlimm." (NWZ 26.03.2013)